Biodiversität
Gossau blüht auf: Unser Engagement für die Schaffung einer vielfältigen, naturnahen Umgebung zur Förderung der Biodiversität und nachhaltigen Lebensräume.

Unsere Stadt ist sich der wichtigen Rolle bewusst, die Biodiversität in unseren Ökosystemen spielt. Die Vielfalt des Lebens umfasst die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die Vielfalt der Arten selbst und die Vielfalt der Lebensräume, in denen sie existieren. Diese biologische Vielfalt ist entscheidend für das Funktionieren der Ökosysteme, die unser Überleben sichern, von der Lebensmittelproduktion bis zur Regulierung der Wasser- und Luftqualität. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Biodiversität in und um unsere stadteigenen Liegenschaften zu fördern und zu schützen.

Unsere Ziele:

  1. Die richtigen Pflanzen:

    • Wir setzen einheimische, regionale und standortgerechte Pflanzen ein, die optimal an die natürlichen Bedingungen angepasst sind. Diese Pflanzen bieten heimischen Insekten und Tieren mehr Nahrung und Unterschlupf als exotische Arten.
    • Auf invasive Neophyten wie Sommerflieder, Kirschlorbeer und Goldrute verzichten wir komplett, um die einheimische Flora und Fauna zu schützen.
  2. Vielfalt fördern:

    • Eine Wildhecke mit vielen verschiedenen Arten ist wertvoller als eine monotone Hecke. Vielfältige Wiesen und strukturreiche Gärten bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
    • Strukturelle Vielfalt bedeutet, verschiedene Lebensräume zu kombinieren, wie Blumenwiesen, Hecken, Wasserflächen, Ast- und Steinhaufen, um eine Vielzahl von Lebensräumen zu schaffen.
  3. Nachhaltige Pflege:

    • Wir verzichten auf chemische Pestizide und Herbizide, die schädlich für die Umwelt sind. Stattdessen nutzen wir organische Düngemittel und vermeiden Kunstdünger und Torf, um die Bodenlebewesen zu schützen und nachhaltige Nährstoffkreisläufe zu fördern.
    • Unversiegelte Flächen fördern das natürliche Versickern von Regenwasser und verbessern das lokale Klima, indem sie als Lebensraum für Pflanzen und Tiere dienen und gleichzeitig das städtische Mikroklima positiv beeinflussen.
  4. Förderung der Tierwelt:

    • Igel: Wir schaffen Ast- und Laubhaufen, machen Schlupflöcher im Zaun und verzichten auf Schneckenkörner und Kunstdünger, um einen sicheren Lebensraum für Igel zu bieten.
    • Fledermäuse: Wir installieren Fledermauskästen und reduzieren die nächtliche Beleuchtung, um den Fledermäusen geeignete Quartiere und Jagdgebiete zu bieten.
    • Singvögel: Wir stellen Nist- und Versteckplätze sowie Futterquellen durch Wildhecken, Bäume und Krautsäume bereit, um den Rückgang der Singvögel zu stoppen.
    • Wildbienen: Wir legen Bodennester an und stellen Nistmaterial in Totholz und Trockenmauern bereit, um den vielfältigen Ansprüchen der Wildbienen gerecht zu werden.
    • Schmetterlinge: Wir erhalten Raupenfutterpflanzen wie Schwarzdorn und Salweide und schaffen Nektarangebote durch vielfältige Blütenpflanzen, um Schmetterlinge zu fördern.
  5. Zusammenarbeit mit Schule Gossau:

    • Wir unterstützen die Schule Gossau und schaffen Möglichkeiten, um Schülerinnen und Schüler aktiv in die Pflege und Gestaltung naturnaher Flächen einzubinden. Dies fördert das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität und ermöglicht praktische Erfahrungen im Umweltschutz.

Naturnaher Garten, Erstberatung

Die Stadt Gossau bietet privaten Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern eine kostenlose Erstberatung zur Gestaltung eines naturnahen Gartens an. Damit trägt die Stadt zur Förderung der Biodiversität bei. 

Die individuelle Beratung findet direkt im Garten in Gossau bzw. Arnegg statt. Als unabhängigen Berater hat die Stadt Gossau den Landschaftsarchitekten und Gartenexperten Andreas Kunz beauftragt. Dieser gibt konkrete Tipps zur naturnahen Gestaltung oder Umgestaltung sowie zum ökologischen Unterhalt eines Gartens.

Fünf Tipps für einen Naturgarten:

  • Vorwiegend einheimische Pflanzen verwenden
  • Auf den Einsatz von Pestiziden verzichten
  • Lebensräume für kleine Tiere schaffen, zum Beispiel mit Hecken, Ast- und Steinhaufen oder Trockenmauern
  •  Kreisläufe vor Ort schliessen, beispielsweise mit Kompost oder Laubhaufen
  • Auf zu viel Sauberkeit im Garten verzichten und natürliche Veränderungen zulassen

Invasive Neophyten sollen durch einheimische Pflanzen ersetzt werden. Mit dem Neophytensack können Sie diese kostenlos in allen Unterflurbehältern entsorgen. Entdeckte Neophyten mit grossem Schadenspotential können Sie der Stadtkanzlei melden.

Für Beratung anmelden:

naturnah@stadtgossau.ch
Telefon 071 388 43 34 (Stadtentwicklung)

 

Interessante Websites
www.naturimgarten.ch Wissenswertes zu Bau und Pflege von Naturgärten
www.floretia.ch Geeignete Wildpflanzen für den Garten finden
www.infoflora.ch Schweizer Pflanzenwelt, auch ausserhalb des Gartens
www.naturfindetstadt.ch Naturoasen auf dem Balkon und im Garten
www.pronatura.ch Auch mit Beiträgen zu mehr Natur im Garten
https://missionb.ch Anregungen und Projektübersicht von Beispielen
bafu.admin.ch 16 Merkblätter für kühlen und biodiversen Garten
Praxishandbuch Biodiversität Lebensräume: Balkon, Wege, Garten, Wildhecke, Nisthilfe, Krautsaum etc.
www.birdlife.ch Ideendatenbank für mehr Natur im Siedlungsraum
Preis
kostenlos

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