Warum Rostwasser aus der Leitung kommt

16. Juli 2003
In den letzten Wochen häuften sich bei den Technischen Betrieben die Reklamationen wegen rostrot oder gelblich verfärbtem Trinkwasser. Heinrich Ammann, Leiter der Technischen Betriebe, erklärt die Ursachen dafür. Derzeit wird viel Bodenseewasser genutzt – dieses enthält weniger Kalk und bildet dadurch keinen Schutzfilm in den Wasserleitungen.
In diesen heissen Tagen nimmt man gerne erfrischende Duschen, füllt den Garten-Pool oder trinkt klares Wasser ab der Röhre. Was aber, wenn statt kristallklares plötzlich rot-bräunliches Wasser aus dem Hahn fliesst. Dies geschieht seit einigen Wochen in Gossauer Haushaltungen. "Derzeit kommt es vor, dass bei älteren Häusern verfärbtes Wasser aus den Leitungen kommt», bestätigt Heinrich Ammann, Leiter der Technischen Betriebe Gossau. Die Ursache dafür liegt im weichen Wasser.
Zur Zeit stammt mehr als 50 Prozent des Gossauer Trinkwassers aus dem Bodensee. Denn die eigenen Quellen geben wegen der Trockenheit nicht genug ab. "Das Bodenseewasser ist wesentlich weniger kalkhaltig als unser Quellwasser.» Dadurch bilden sich keine Kalkablagerungen in den Hauszuleitungen und damit keine "natürliche" Rostschutzschicht. Und bleibt dieses weiche Wasser teils auch nur über kurze Zeit in der Röhre liegen, so färbt es sich rost-bräunlich oder gelblich. «Da hilft nur eines: Wasser laufen lassen, bis wieder klares Wasser kommt.» Auch soll man die Siebe an den Hahnen gelegentlich von Kalk und Rost befreien. Den Hauszuleitungen von neueren Gebäuden kann das Bodenseewasser nichts anhaben, da diese Leitungen meist aus Kunststoff sind.

(Nach einem Artikel im St.Galler Tagblatt vom 16.07.2003)