Wasservorkommen Mooswies stärker nutzen

22. April 2025

Die Stadtwerke Gossau planen einen neuen Tiefenbrunnen auf der Mooswies. Damit kann die Trinkwasserversorgung aus lokalen Vorkommen ausgebaut werden. Das Stadtparlament entscheidet über einen Kredit von 1,48 Millionen Franken für das Vorhaben.

Die Stadtwerke Gossau verfolgen die Strategie der lokalen Wassergewinnung. Dazu betreiben sie drei Grundwasserpumpwerke und vier Quellwasserfassungen. Bei Trockenheit oder in Störungsfällen können sie Bodenseewasser von der regionalen Wasserversorgung St. Gallen (RWSG) beziehen.

Zwei Vorkommen unter der Mooswiese

Bei der langanhaltenden Trockenheit im Sommer 2018 waren die lokalen Wasservorkommen um bis zu 70 Prozent eingebrochen. Entsprechend wurde eine grosse Menge Wasser von der RWSG benötigt. Die Stadtwerke wollen diese Abhängigkeit reduzieren und das Risiko von Versorgungsengpässen minimieren. Unter der Mooswiese finden sich in unterschiedlicher Tiefe zwei Grundwasservorkommen.

Das Grundwasserpumpwerk nutzt ein Vorkommen, welches ungefähr 2 bis 3 Meter unter der Erdoberfläche liegt. In rund 50 Metern Tiefe findet sich ein weiteres Vorkommen. Dieses ist weniger witterungsunabhängig und auch in trockenen Phasen noch ergiebig. Tests ergaben, dass über mehrere Wochen täglich mindestens 1'000 Kubikmeter Wasser (1 Million Liter) bezogen werden können.

Tiefenbohrung und Gebäude

Die Stadtwerke wollen dieses Vorkommen mit einem Tiefenbrunnen erschliessen. Das Projekt umfasst die erforderliche Tiefenbohrung, den Bau eines Gebäudes für die Wasserfassung sowie die Erweiterung des bestehenden Pumpwerks Mooswies. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 1,48 Millionen Franken und gehen zu Lasten der Investitionsrechnung der Stadtwerke.

Der Stadtrat sieht in der Investition eine nachhaltige Massnahme, welche die Versorgungssicherheit gewährleistet und die lokale Wertschöpfung stärkt. Deshalb beantragt er dem Stadtparlament den entsprechenden Baukredit.

Zusätzlich zum Grundwasservorkommen in etwa 3 Metern Tiefe wollen die Stadtwerke ein Vorkommen in 50 Metern Tiefe nutzen.

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